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Vereinsgeschichte

Kantonalverband Zürcher Schützenveteranen KZSV
Zur Geschichte

Der KZSV wird 2020 hundert Jahre alt. Sozusagen als (verfrühtes) Geburtstagsgeschenk hatte er vom Zentralvorstand des Verbandes Schweizerischen Schützenveteranen VSSV den Zuschlag für die Durchführung des 26. Eidgenössisches Schützenfest für Veteranen 2019 erhalten. So kam es, dass der OK-Präsident dieses Festes am 13.August 2019 die Fahne des VSSV feierlich in Obhut übernehmen durfte. Grund genug, um auf die Geschichte des Verbandes zurückzublicken.

Heute ist es selbstverständlich, dass sich aktive Schützinnen und Schützen im Alter von 60 Jahren zusätzlich zur Mitgliedschaft im SSV auch einem Veteranenverband anschliessen. Das war vor rund 120 Jahren noch nicht möglich. Viele ältere Schützen gaben damals den Schiesssport auf, weil sie im Wettbewerb um gute Ränge und Gaben nicht mehr konkurrenzfähig waren. An Wettkämpfen des SSV wurde nämlich neben liegend auch noch kniend und stehend geschossen. Auch das Obligatorische musste in allen drei Stellungen absolviert werden. Um den Rückzug der älteren Kameraden aus dem Schiesssport zu stoppen, gründete der Berner Ernst Grogg zusammen mit vielen aktiven Schützen am 20.März 1904 im Café du Pont in Zürich den Verband Schweizerischer Schützenveteranen VSSV.

Zunächst bestand der VSSV aus Einzelmitgliedern, aus Männern, die – wie es damals hiess – «in bürgerlichen Rechten und Ehren stehen», 60 Jahre alt und aktive Mitglieder eines Schützenvereins des SSV sind .Weil für die immer grösser werdende Zahl von Mitgliedern eine rein nationale Kontaktebene bald nicht mehr genügte, entstanden 1910 die ersten Kantonalverbände. Bestrebungen zur Gründung weiterer Kantonalverbände waren im Gang, als der Ausbruch des 1.Weltkrieges 1914 die Schiesstätigkeit verunmöglicht und auch den VSSV lahmgelegt hat.

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs brauchte es eine Weile, bis das Vereinsleben wieder aufblühte. Der VSSV nahm seine Tätigkeit 1920 wieder auf, und noch im gleichen Jahr, am 5.Dezember 1920 fand dann die Gründung des Kantonalverbandes der Zürcher Schützenveteranen statt. Im Vorfeld gab es allerdings Turbulenzen. Einige Zürcher Jungveteranen sollen damals – so berichtet Heinz Häsler im Jubiläumsbuch «100 Jahre VSSV» - eine andere Lösung gesucht haben. Sie wollten eine eigene Veteranen-Schützengesellschaft gründen und sich als solche dem SSV anschliessen, weil sie meinten, sie könnten es jederzeit noch mit den Jungen aufnehmen. Empörte Reaktionen von Kameraden aus anderen Kantonen brachten das Sonderzüglein aber umgehend zu Stillstand.

Die ursprüngliche Idee, als Veteranensektion an Wettkämpfen teilzunehmen, überlebte innerhalb des Kantons Zürich allerdings recht lang. Der SSV Kantonalverband und der SSV selber erlaubten z.B. den Veteranen an Zürcher Kantonalschützenfesten als Sektion aufzutreten. Das Sektionsresultat des einzelnen Schützen zählte dann sowohl für die angestammte SSV-Sektion wie für die Veteranensektion. Letztmals war das noch 1951 der Fall gewesen. Bis heute erhalten hat sich dieser Brauch beim Forchschiessen, an dem die Zürcher Schützenveteranen immer noch als Sektion teilnehmen können.

Weil im Laufe der Zeit immer mehr Veteranen als Einzelmitglieder dem Kantonalverband beitraten, mussten sich auch die Zürcher Veteranen neu organisieren. Zunächst war der




Kontakt zu den einzelnen Veteranen in den Vereinen über Verbindungsmänner zwischen dem ZKSV und den Bezirksschützenverbänden der Aktiven sichergestellt gestellt worden. 1940 schlossen sich dann die Veteranen des Bezirks Dielsdorf zu einer eigenen Bezirksorganisation zusammen. 1955 folgten die Kameraden von Bülach diesem Beispiel. Abgeschlossen wurde diese Entwicklung 1991 mit den Neugründungen in den Bezirken Affoltern und Meilen. Seither gibt es im Kanton Zürich 10 Bezirksorganisationen. Ihre Aufgabe ist es, den Zusammenhalt der Veteraninnen und Veteranen ihrer Region mit eigenen Anlässen sicher zu stellen, im Auftrag des Kantonalverbandes die Einzelkonkurrenz und die Einzelmeisterschaft des VSSV dezentralisiert durchzuführen und schliesslich die Jahresbeiträge für den Bezirk und für den Kanton einzuziehen.

Zweimal im Jahr treffen sich heute die Präsidenten der Bezirksorganisationen mit dem Kantonalvorstand. Diese Präsidentenkonferenzen behandeln statutarische Geschäfte wie die Genehmigung von Schiessplänen, dienen aber vor allem dem Informations- und Meinungsaustausch über schiesstechnische und verbandspolitische Fragen. Der Kantonalvorstand führt jeweils in Zusammenarbeit mit einem Bezirk das Jahresschiessen und die Matchmeisterschaften durch. Bis 1990 fanden das Jahresschiessen und die ordentliche Generalversammlung noch an zwei Tagen am gleichen Wochenende statt. An der GV konnten noch alle Mitglieder per Anmeldung teilnehmen. 1991 erfolgte die Trennung der beiden Anlässe, und seit 2003 wird die statutarische Jahrestagung als Delegiertenversammlung durchgeführt.

Nationale Schiessanlässe für Veteranen gab es zunächst nur an Eidg. Schützenfesten des SSV, erstmals schon 1904 in St. Gallen. Ab 1922 kamen eigenständige Veteranentage mit Schiessen, später dann Eidgenössische Veteranenschiessen dazu. Anlässe mit diesem Namen haben die Zürcher Schützenveteranen bereits 1955 und 1981 im Albisgütli durchgeführt. 1981 dauerte das Fest noch drei Tage. 4350 Gewehr- und Pistolenschützen nahmen damals daran teil.

Erst seit 1999 heisst der Anlass offiziell «Eidgenössisches Schützenfest für Veteranen», abgekürzt ESFV. Dieses Fest gibt es in der Regel alle drei Jahre, je nach Daten des Eidgenössischen der Aktiven. Der erste Anlass mit diesem Namen fand 1999 in Lausanne statt. 2001 folgte Emmen. 2004 organisierte dann der KZSV auf den Schiessanlagen im Albisgütli das 23. ESFV und im gleichen Jahr auch die 100 Jahrfeier des VSSV. Das gute Gelingen und die gute Zusammenarbeit mit den Zürcher Stadtschützen war für den Vorstand des KZSV und für die Bezirksorganisationen Grund genug, sich auch um die Durchführung des 26. Eidgenössischen Schützenfest für Veteranen zu bewerben und für den VSSV Grund genug, dieser Bewerbung zuzustimmen.

Der Mut der Organisatoren und das Vertrauen des nationalen Verbandes haben sich gelohnt. Rund 7000 Veteraninnen und Veteranen aus der ganzen Schweiz kamen 2019 erneut auf das den meisten gut bekannte Albisgütli. Zufriedenheit der Schützen und Lob von höchster Seite konnte das OK zur Kenntnis nehmen. «Sehr gute Organisation, genügend Personal an allen Orten, freundliche und kompetente Funktionäre und Helfer, schützenfreundliche Preise». So heisst es im Nachhinein im Inspektionsbericht des VSSV. Mit gestärktem Rücken und stolz können also der Kantonalverband der Zürcher Veteranen zusammen mit den Bezirksverbänden in die Zukunft blicken.

Guido Wüest, Ehrenmitglied KZSV

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